Sie studierte mit 20 Kunst in Moldawien, Kyjiw und Lima. Hierher in die Kurpfalz kam sie aber der Sprache wegen.

Natalia Levano begann ihr Kunststudium im Alter von 20 Jahren in Moldawien, Kyjiw und Lima. Ursprünglich aus Peru stammend, kam sie aufgrund eines Abkommens zwischen Peru und der Sowjetunion, das es peruanischen Studierenden ermöglichte, ohne Visum in der Sowjetunion zu studieren. Ursprünglich sollte sie Philosophie studieren, entschied sich jedoch für Kunst und Malerei.

Nach ihrer Ankunft in Moskau wurde Natalia für ein Jahr nach Moldawien geschickt, um neben der Kunst auch die russische Sprache zu erlernen. Anschließend setzte sie ihr Studium für ein weiteres Jahr an der Kunsthochschule in Kyjiw fort, bevor sie nach Lima, der Hauptstadt ihrer Heimat, zurückkehrte.

Natalias Vater war Journalist und hatte häufig Künstler, Literaten und Musiker zu Gast, was ihre Entscheidung für die Kunst und später für die Literatur beeinflusste. Nach drei Jahren Kunst- und Malereistudium entschied sie sich, Literaturwissenschaft in Heidelberg zu studieren. Während ihrer Zeit im Studentenwohnheim im Neuenheimer Feld zeichnete sie viel im kleinen Format, da der Platz begrenzt war. Aufgrund der Unverträglichkeit des Ölfarbengeruchs verwendete sie Tempera, Kreide und Tinte, oft mit den Fingern, insbesondere während ihrer Zeit als alleinerziehende Mutter.

In ihrem Atelier im Haus 3 des DEZERNAT#16 genießt Natalia nun die Freiheit, ohne Einschränkungen zu arbeiten. Hier kann sie ihre Kunstwerke ausstellen, Workshops für Kinder anbieten und sich mit anderen Mietern austauschen. Sie hat bereits in Heidelberg ausgestellt, darunter in einer Kirche in der Weststadt und einer inzwischen geschlossenen Galerie. Zudem hat sie Live Painting beim Neustart des Heidelberger Frühlings durchgeführt.

Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit arbeitet Natalia mit Kindern und bietet Sprachförderung an der Waldparkschule auf dem Boxberg für den Verein päd-aktiv an. Derzeit ist sie auch als Dozentin für Spanisch an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim tätig. Obwohl sie sich regelmäßig mit Nachrichten und Dokumentationen über die Situation in ihrer Heimat Peru informiert, ist sie unsicher, ob sie dorthin zurückkehren möchte, da das Land zu den zehn gefährlichsten der Welt zählt.