Ein Interview auf Englisch zu geben, wenn man nur Schul-Englisch spricht und wenig Übung hat, kann eine echte Herausforderung sein. Genau das brachte Kürsat Asik auf die Idee, eine KI-gestützte Sprachlern-App zu entwickeln.

Es war in seiner Zeit, als Kürsat sich bei Microsoft beworben hatte und das Vorstellungsgespräch in Englisch führen sollte. Um flüssiger ins Sprechen zu kommen, dachte Kürsat sich Fragen und Antworten wie in einem Rollenspiel aus, schrieb sie auf und simulierte das Interview zusammen mit einem Freund. „Das lief supergut“, meint er. „So kann man wirklich lernen, flüssiger zu sprechen und die Hemmnisschwelle abbauen.“

Aus dieser Erfahrung heraus entstand Leno AI, eine App, mit der Nutzer durch interaktive Dialoge ihre Sprachfähigkeiten verbessern. Anstatt Vokabeln pauken, trainieren sie in Alltagsgesprächen ihr Können, und das ohne Druck. Die App funktioniert wie ein Rollenspiel, man spricht mit einem Avatar, der auf das Gesprochene reagiert und gleichzeitig vorschlägt, was als nächstes gesagt werden kann.

Das wird bald in Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Japanisch und Arabisch möglich sein, später auch in vielen weiteren Sprachen. Die Technik hinter der der App ist komplex, die Nutzung aber sehr einfach. Eine große Testgemeinde, die Kürsat auch auf der Straße für die App gewann, während die KI über Monate hinweg trainierte, prüfte sie auf Herz und Nieren. Im Frühsommer soll sie fertig sein, momentan gibt es auf seiner Website eine Warteliste. Es wird von ihr sowohl eine kostenlose Version wie auch ein kostenpflichtiges Abomodell mit mehr Features geben

Die KI, die für die Text To Speech Funktion zuständig ist und für Kürsat die größte Herausforderung war, weil es ein von ihm selbst entwickeltes KI-Modell ist, läuft bereits jetzt vollständig auf dem Smartphone, die anderen benötigten KIs momentan noch auf einem Server. In naher Zukunft sollen aber auch sie aufs Handy wandern. Vermarkten wird Kürsat die App hauptsächlich über Social Media und Platzierungen in den App-Stores.

Ins DEZERNAT#16 wollte er zum einen, weil er im Homeoffice nicht arbeiten kann, „da vermischt sich das zu sehr mit dem Wohnen“, hauptsächlich aber wegen der Gemeinschaft, die es gibt. Andere Gründer kennenlernen und seinen eigenen Horizont erweitern. Und sein nächstes Ziel dabei ist die Entwicklng einer Sprachbewertung in seiner App.