Der studentische Kunstverein Art van Demon greift anlässlich seines zehnjährigen Bestehens die Tendenz zur Optimierung künstlerisch auf. 22 Künstlerinnen und Künstler der Metropolregion beleuchten in einer großen Jubiläumsausstellung die unterschiedlichen Aspekte der Themen Effizienz und Leistung.
„Ich leiste, also bin ich. Immer schöner, immer besser, immer schneller“ – Subtil und stetig zieht sich dieses Credo durch alle Lebensbereiche. Es umgibt uns in den Medien, in der Politik, in der Gesundheit und im sozialen Umfeld. In Form von Performances, Fotografien, (Video-)Installationen und Grafiken zeigen die Künstler ihren Umgang mit dem Druck der aktuellen, gesellschaftlich-psychologischen Entwicklung.
Die Orientierung an einer möglichst vernünftigen, idealen Lebensgestaltung ist dabei nicht als ein markantes Merkmal ausschließlich unserer Zeit zu sehen. Fortschritt und Leistung fungieren seit jeher als maßgebliche Voraussetzungen für Innovation und Weiterentwicklung einer Gesellschaft und sind somit Garanten für Wohlstand, Sicherheit und Bildung. Neu ist die Art und Weise der Eingliederung von Optimierungsstrategien in den privaten Alltag. Diese hat zur Folge, dass sich das eigene Verhältnis zur Zeit sowie zum eigenen Selbst verändert.
So löst sich die Grenze zwischen Vergnügen und Arbeit zunehmend auf, während Freizeit in sinnvoll genutzte oder verlorene Zeit hierarchisiert wird und auch privates Glück zur Pflicht wird.
Dabei stellt sich die Frage, ob mit ständiger Selbstoptimierung, Strukturierung und Modifizierung aller Lebensbereiche tatsächlich eine Verbesserung des Ichs einhergeht. Die Ausstellung wird begleitet von einem vielfältigen Rahmenprogramm mit Musik, interaktiven Führungen für Kinder und Erwachsene, einem Kuratorengespräch und Vorträgen von Dozenten des kunsthistorischen Instituts der Universität Heidelberg.
Vom 4. zum 18. Juni ist die Ausstellung im Dezernat 16 zu sehen. Die Vernissage mit Sektempfang und Eröffnungsrede ist am 4. Juni um 19:00 Uhr.
(Bilder und Ankündigungstext: Art van Demon)