Momentan arbeitet der Betriebswirt noch in der Softwareindustrie, aber strebt nun wieder die Musik als seinen Hauptjob an. Einen Proberaum im D#16 sieht er als Vorbereitung dafür.

Klaus beherrscht einige Instrumente. Neben der Gitarre sind das z. B. Keyboard, Saxofon oder Ukulele. Seitdem er 12 ist, spielt er auf der Gitarre und ein spanischer Gitarrenlehrer verhalf ihm später zur Aufnahme auf das Musikkonservatorium in Darmstadt. Aber auch Rock, Jazz, Blues und Flamenco beherrscht er. Dazu verholfen hat ihm auch sein Ohr, denn er kann das Spielen allein vom Hören der Musik lernen.

Sein musikalisches Können stellt Klaus in mehreren Bands und Formationen unter Beweis, die je nach Genre anderes zusammengestellt und organisiert werden. Mal ist es eine American Band mit Western-Gitarre und Mandoline, mal eine Bluesband. Gigs für sie zu bekommen, wird aber immer schwieriger. Weniger Wirte, die für die Livemusik bezahlen wollen, weniger Gagen für die Bands. Mal sind es Beziehungen, die helfen, ansonsten die liebe Akquise.

Bevor Klaus in die Software-Branche ging, arbeitete er selbstständig für Werbeagenturen. Textete, erstellte Konzepte, kümmerte sich um Grafik. Und da er die Musik immer schon als seine Berufung sah, produzierte er auch Schallplatten für Bands und erstellte Werbejingles. Aber mit der Selbstständigkeit schwingt immer auch eine gewisse Unsicherheit mit, vor allem wenn man Familie hat, daher entschied er sich zunächst für einen anderen Weg. Jetzt aber schielt er darauf, in sehr absehbarer Zeit die Musik wieder zu seinem Hauptberuf zu machen.

In einem Proberaum des DEZERNAT#16 nimmt er elektronische und akustische Musik mit Singer-Songwritern auf, die Songs landen auf den bekannten Plattformen. „Die schütten aber nur wenig aus, weniger als einen Cent pro Aufruf. Da kommen selbst Superstars nur auf 6000 Dollar im Jahr.“ Aber Klaus sieht es als Möglichkeit, seine Musik verbreiten zu können, und für Auftritte engagiert zu werden.

„Egal ob Musik komponieren, Werbekonzepte entwickeln, Texteschreiben oder privat kochen. Alles dreht sich darum, Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Im Gesamtbild ist alles kreativ.“ Und so bewarb sich Klaus für den Proberaum nicht nur zum Komponieren, Spielen und Produzieren, sondern auch, weil ihm das Netzwerken wichtig ist. Nebenan ein Tonstudio, oben die Fotografen und Grafiker, vielleicht auch jemanden, der Auftritte organisiert. Und insgesamt auch die Start-up-Kultur liebt er und kann sich vorstellen, Kulturkonzepte zu entwickeln. Dafür wünscht er sich von der Stadt mehr Fördermöglichkeiten wie z. B. während Corona als Klaus im Café Friedrich Livestreams mithilfe von Fördermitteln organisierte.